Tops und Flops

Samstag, 29. Oktober 2011

Tea Cup, der Hund in der Tasse


Michelle Hunziker ist in diesen Tagen wieder in diversen Medien vertreten. Der Grund dafür ist  diesmal, dass sie sich einen Hund angeschafft hat. Das wäre an sich nicht weiter bedenklich, würde es sich nicht um eine Züchtung unter dem Namen Tea Cup handeln. Tea Cup- Hunde verdanken ihre Bezeichnung der Tatsache, dass sie so klein sind, dass sie in einer Teetasse Platz finden (im Tea Cup). Den Hund als Accessoire, passend zur Abendgarderobe, ein äusserst bedenklicher Boom.

Minihunde haben eine zweifelhafte Berühmtheit erlang. Schon Paris Hilton schleppte gerne Chihuahuas mit sich in der Tasche herum, doch diese neuen Zwerge sind noch kleiner. So klein, dass sie beinahe von Portemonnaie und Handy zerquetscht werden könnten, wenn sie in der Handtasche getragen werden. Sitzend finden sie gerade einmal Platz auf einer Handfläche. Tea Cup- Hunde erreichen kaum ein Gewicht von über 1000 Gramm.

Kleiner Kopf- kein Platz für Gehirn

Michelle Hunziker hat es wohl den Modezaren abgeschaut, denn diese Minis haben unlängst die Modewelt und Laufstege erobert. Sie sind ja auch hübsch anzusehen in ihren kleinen Mäntelchen und den Accessoires, welche die Modeschöpfer den Kleidern ihrer Models angepasst haben.

Die Anschaffung eines solchen Tea Cup- Hundes, lässt jedoch daran zweifeln, dass sie sich wirklich mit dem Thema Hund beschäftigt hat. Denn sonst wüsste sie, dass diese Zwerge meist eine sehr geringe Lebenserwartung haben. Dass sie oft unter schlecht ausgebildeten Gelenken leiden und aus Qualzuchten stammen.
Im Internet wird gewarnt vor dem Kauf solcher Zwerge. Minihunde- Besitzer beschreiben ihren Leidensweg und vor allem der, der Hunde.
Schon seit ein paar Jahren wird vom Kauf einer Minirasse abgeraten. Doch der Boom ging noch weiter, die Tea Cup- Rassen sind noch kleiner

Die winzigen Köpfchen gucken aus der Handtasche, grosse Knopfaugen erforschen neugierig die Welt. Es scheint fast so, als würden Hunde umso beliebter, je mehr sie einem Plüschtier ähneln. Vergessen wird gerne, dass es sich auch bei diesen Tieren um einen vollwertigen Hund mit Bedürfnissen und Gefühlen handelt.
Ein Hund, egal in welcher Grösse, ist nicht dafür gedacht in der Tasche rumgetragen zu werden. Er will die Welt auskundschaften und erschnüffeln, spielen und rennen.

Man setzt auf das Kindchenschema. Kaum einer kann sich gegen einen „Jöh- Effekt“ wehren, wenn er diese Hundchen sieht, die so klein wie ein Meerschweinchen sind.
Babykopf, überdimensional grosse Augen, wuscheliges Fell- wer findet diese kleinen Wollknäuel nicht niedlich?
Doch die süssen Köpfchen sind oft zu klein geraten für das Gehirn, die Hündchen leiden an starken Kopfschmerzen, Wasserköpfen und Anfällen.

Schnell weg, bevor sie sterben

Meist werden die Welpen auch einfach zu früh von der Mutter getrennt, um als Minis verkauft zu werden. Oft werden die Hunde noch rasch verschachert, bevor sie sterben …
In jedem Fall wird den Hunden nichts Gutes getan und dem zukünftigen Hundebesitzer auch nicht. Denn die Zwerge verletzten sich leicht, ihre Schädeldecke ist in der Regel zu dünn und bruchgefährdet. Bei einigen ist sogar die Schädeldecke offen unter der Haut.
Oft leiden sie unter Erkrankung der Atemwege und Epilepsie, ihre Knochen sind zerbrechlich und die daraus resultierenden Tierarztkosten werden unter Umständen ins Unermessliche anwachsen.

Minihund zu riesigen Preisen

Unsinniger Weise werden diese Zwerge zu völlig überhöhten Preisen verkauft, da sprechen wir von Kaufpreisen bis zu 10`000 Dollar! Dabei ist es bei seriösen Züchtern so, dass Hunde, die nicht dem Rassestandard entsprechen, und dazu gehören solche Winzlinge, in der Regel günstiger verkauft werden als ihre „normal grossen“ Geschwister.

Verantwortungsvolle Züchter können dem Boom widerstehen, aus Liebe zum Tier. Doch leider gibt es immer wieder Menschen, die vom gut zu verdienenden Geld gelockt werden. Immer die kleinsten Hunde eines Wurfes werden weiter verpaart, solche Hunde, die es beim „richtigen“ Züchter nie zum Zuchthund schaffen würden.
Aussagekräftig sind auch Kleinanzeigen, in denen Hundebabys in Tea Cup- Grösse angepriesen werden, mit dem Vermerk: „Nicht geimpft, da zu klein für Impfung …“

Die Tea Cup- Hunde leiden oft an Unterzuckerung und müssen deshalb mehrmals täglich gefüttert werden. Viele schaffen es nicht einmal die kleinsten Türschwellen alleine zu überwinden. Wegen den fragilen Knochen und der Unfallgefahr benötigen sie eine Rund- um- die- Uhr- Betreuung.

Ohne Zweifel sind diese Hunde sehr süss und sprechen unseren Beschützerinstinkt an. Doch reicht das Niedlichsein, um einen Hund sein Leben lang leiden zu lassen? Jeder Hund ist als Welpe niedlich, das hat die Natur so eingerichtet. Und wer sich gerne einen kleinen Hund halten möchte, den er überall hin mitnehmen kann, dem bieten seriöse Hundezüchter eine Vielzahl von Kleinhunderassen an.
Durch den Kauf von Tea Cup- Hunden steigt die Nachfrage und es wird weiterhin munter gezüchtet.

Wer auffallen will, trägt Plüschtier

Der zweifelhafte Boom kommt, wie könnte es anders sein, aus den USA. Vor allem die kleinen Chihuahuas werden zu Tea Cup- Hunden gezüchtet. Doch es werden mittlerweile auch Yorkshire Terrier, Malteser, Pudel, Zwergspitze, Shih Tzus, Mopse, Dackel  usw. zu Tea Cup- Hunden verpaart.
In der Schweiz und Deutschland ist es zum Glück meist verpönt, mit Hunden zu züchten, die unter zwei Kilogramm wiegen.
Dr. med. vet. Iris Reichler, Abteilungsleiterin der Kleintierfortpflanzung an der Vet- Suisse Fakultät der Universität Zürich, kennt keine Züchter von Tea Cup- Hunden in der Schweiz. Denn offiziell seien solch kleine Hunde nicht zur Zucht zugelassen. Sie steht solchen Extremzuchten aus gesundheitlichen Gründen kritisch gegenüber. Aber für den Tea Cup- Pudel kenne sie keine spezifischen Krankheitsbilder, da es sich hierbei um eine neue „Erscheinung“ handle.
Die grösseren Toy- Pudel hingegen hätten eine Lebenserwartung von 15 Jahren und mehr und seien, bis auf einige Krankheiten, die bei allen Hunderassen auftauchen können, als gesunde und robuste Hunde bekannt.
Der Freund von kleinen Hunden sollte sich also eher für einen Toy- Pudel entscheiden als für einen Tea Cup- Pudel, wie ihn Hunziker erstanden hat. Der wird zwar um die 25 cm gross und passt somit kaum in die Abendtasche, aber dort fühlt sich eh kein Hund wohl.

Hoffen wir, dass der Tea Cup- Hund so schnell aus der Mode kommt, wie er an Beliebtheit fand. Dass sich Menschen, die um jeden Preis im Rampenlicht stehen und einen Hund als Accessoire mit sich tragen wollen, für ein Plüschtier entscheiden. Damit werden sie auf jeden Fall auffallen.

Journalistin Birgit Steinger: Wenn Sport zum Motiv für Mord wird

Journalistin Birgit Steinger: Wenn Sport zum Motiv für Mord wird: Massenmord für die Fussball- EM 2012 Die Ukraine ist, im Jahr 2012, Austragungsort für die Fussball- Europameisterschaft. Die Vorbereit...

Wenn Sport zum Motiv für Mord wird


Massenmord für die Fussball- EM 2012


Die Ukraine ist, im Jahr 2012, Austragungsort für die Fussball- Europameisterschaft. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits auf Hochtouren. Um gewappnet zu sein für diesen Grossanlass, werden die Strassen von streunenden Tieren „gesäubert“. Von den rund 250 000 streunenden Hunden sollen Zehntausende getötet werden. Brutal ist auch die Methodik um sich der ungeliebten Tiere zu entledigen: Die Streuner werden bei lebendigem Leib in Öfen von mobilen Krematorien geschoben, erschlagen, vergiftet oder noch lebend in Massengräbern verscharrt.
Das barbarische Vorgehen der Ukraine erschüttert die ganze Welt. Töten im Namen des Fussballs entspricht nicht dem, in der Sportwelt oft erwähnten Fair- Play. Ausländische Medien sprechen sogar von „Auschwitz- Ukraine“. Dieses Vorgehen schadet nicht nur dem Ruf der Ukraine, sondern auch dem Sport.
Tierschützer haben Unterschriftensammlungen ins Leben gerufen, um die Hunde zu retten. Die UEFA hat den Tierschützern finanzielle Hilfe versprochen, um die Hunde zu sterilisieren. Doch die Ukrainischen Behörden reagieren bislang nur mit Druck auf die Tierschützer, damit sie die weltweiten Proteste stoppen.
Der Rasen der EM 2012 wird ein blutgetränkter sein.

Das sollte uns schwer zu denken geben ... Tierschutz geht uns alle an! Deshalb seht nicht nur tatenlos zu, wie Menschen Gott spielen über andere Lebewesen ...
 Kampagne, gegen das sinnlose Morden, unterstützen

Samstag, 23. Juli 2011

Entzünde eine Kerze für Norwegen

Der Wunsch nach Weltfrieden steckt in jedem "normal" denkenden Menschen. Doch schon Friedrich Schiller wusste: „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“
Doch was bewegt einen Menschen dazu, seinen Mitmenschen nach dem Leben zu trachten? Eine Frage die wir uns immer wieder stellen und die doch nie geklärt werden kann.
Ebenso wissen wir nie, wie unser Nachbar, Arbeitskollege oder Bekannte tickt. Dass er Waffen besitzt und die benutzen wird, um jemandem zu schaden, das können wir uns nicht vorstellen. Jemandem Leid zuzufügen, der uns geschadet hat- jeder spielt mal kurz mit dem Gedanken, würde es dennoch nie tun. Doch unschuldige Kinder und Jugendliche abzuknallen dazu gehört eine riesige Portion "krankes" Denken. Krank nicht im Sinne von- der muss therapiert werden. Nein, dieser brutale Killer darf nie wieder Zeit mit anderen Menschen verbringen.
Es benötigt viel Zeit und Energie um solche Anschläge zu planen, um Bomben zu legen und dabei nicht erwischt zu werden. Dazu braucht es Kaltschnäuzigkeit, einen unbändigen Hass und Verbindung zu anderen Kriminellen.
Norwegen ist, wie alle nordischen Länder und unsere Schweiz auch, unauffällig und zurückhaltend wenn es um Politik geht. Man lebt idyllisch und vielleicht sogar etwas blauäugig, denn mit solchen Dramen rechnet Keiner. Das meine ich gar nicht abwertend, denn wir friedliebenden Menschen denken alle so.
Doch wie wir nun sehen, reicht es schon dass Einer austickt ...
Mich, als Nordländerin und Mutter, macht diese Tragödie sehr betroffen. Ich bin in Gedanken bei den Kindern und Jugendlichen des Jugendlagers auf der Insel Utoya, und deren Eltern. Ich werde heute wieder eine Kerze für sie anzünden.
                                  Kære norske venner vi tænker på jer

Dienstag, 5. Juli 2011

Auf dem Heimweg

Sämi Burkart, Markus Meier und Reto Koller werden am Donnerstag den 7. Juli, morgens um 10.45 Uhr, in Kloten landen, nach einem langen Flug ab Toronto.
Wir wünschen ihnen einen gute Reise Richtung Heimat. Sie werden sich sicher freuen, dass auch hier inzwischen hochsommerliche Temperaturen herrschen, so ist die Umstellung nicht zu gross.
Begrüssen wir sie mit grossem Applaus :-)

Sonntag, 3. Juli 2011

Bald auf der Heimreise

Laut neuesten Mitteilungen kam auch Markus in den Genuss eines Bieres vom Zöllner. Erst dann wurde er, mit dem Taxi, zu Sämi und Reto nach Lordsburb gefahren.
Nun sind die Bikes bereits verpackt und mit unseren Sportlern auf grosser Fahrt, rund 12 Stunden mit dem Greyhound- Bus, nach Los Angeles.
Am Donnerstagmorgen werden die drei Extrembiker in Zürich landen und freuen sich schon riesig auf ihr Zuhause und ihre Lieben.
Wir wünschen ihnen eine tolle Heimreise!

Der Greyhound
Habe noch ein paar Stilblüten zum Thema Fahrrad gefunden, für Freunde der Deutschen Sprache ;-P

Samstag, 2. Juli 2011

"Unsere" Platzierung

Jetzt da alle drei Männer im Ziel sind, können wir uns richtig freuen:

Reto Koller und Sämi Burkart sind, zusammen mit ihrem italienischen Freund Marco Costa, auf Platz 7 gefahren und zwar mit einer Zeit von 19 Tagen und 7 Stunden. Markus Meier fuhr gestern auch in einem tollen 14. Rang durchs Ziel, mit einer Zeit von 21 Tagen und 4 Stunden.
4418 Kilometer- das sind für mich, zweimal mit dem Auto nach Dänemark und wieder zurück in die Schweiz, wofür ich, bei guten Verhältnissen, 48 Stunden bräuchte. Eine endlos weite Reise und das haben unsere Männer mit dem Velo bewältigt. Und wenn ich mit dem Auto beinahe ohne Steigung mein Heimatland erreichen würde, sie mussten mit ihrer Körperkraft Pässe bewältigen. Strassen gab es keine, Kieswege, oft Schlamm und häufig Schnee. Sie froren in den Bergen und schwitzten in der Sommerhitze, dazu das stete Strampeln um das Rad zu bewegen.
Wahnsinnig- oder besser gesagt, wahnsinnig gut! Nochmals, herzlichen Glückwunsch von allen, die fleissig Daumen drückten und bequem vor dem Bildschirm sassen ;-P

Wieder alle drei vereint

Vorgestern haben Reto und Sämi den Markus abgefangen, der ja etwas zurückgefallen war und in seinem eigenen Tempo weiterfuhr. Markus hat sich an diesem Abend nochmals gut mit Esswaren eingedeckt und fünf Stunden geschlafen, um die letzten 200 Kilometer in Angriff zu nehmen. Gestern Abend trafen sich dann die drei Freiämter wieder und feierten ihren Erfolg. Alle Drei haben es also geschafft, eine Wahnsinnsleistung. Wenn man bedenkt wie viele Biker während der Tour erschöpft aufgegeben haben, ist es wirklich ein unglaubliches Können und ein riesiger Durchhaltewille, welches unsere Jungs gezeigt haben. Wer hätte das gedacht?
Als ich Sämi vor der Tour fragte, ob er denke dass er es bis zum Ziel schaffe, meinte er bescheiden: " Falls ich es schaffe, nehme ich diese Genugtuung dankbar an." Das Ziel zu erreichen, hänge von vielen glücklichen Zusammenhängen ab. Er freute sich einfach auf die wundervolle Landschaft, die verschiedenen Stimmungen der Natur, den Duft und einfach auf Amerika. Diese Tour stelle eine spezielle Form der Erholung dar- ich glaube das müssen wir nicht verstehen ;-)
Übrigens wartet kein Preis auf den Sieger, das Wissen über den eigenen Erfolg gilt hier als Geschenk, was Sämi sehr begrüsst.
Ich bin froh, dass nun alle heil im Ziel angekommen sind. Wer das Rennen auch über den Race Tracker verfolgt, der sieht, dass viele Fahrer noch immer unterwegs sind. Ein riesiger Erfolg unserer Sportler, sie haben nicht nur alle das Ziel erreicht, sie waren auch unglaublich schnell..

Donnerstag, 30. Juni 2011

Impressionen von der Tour Divide

Unsere drei Helden sind gut zu Hause angekommen. Was bleibt, sind unbezahlbare Erfahrungen und viele schöne Erinnerungen. An dieser Stelle lassen sie uns daran teilhaben. Viel Spass mit den Eindrücken von der Tour Divide 2011.

Yeeeaaah, geschafft und durchgehalten bis zuletzt

Ich habe nachts um 2 Uhr die Nachricht bekommen, dass die Jungs am Zoll angekommen sind. Sie wurden dort  vom Zöllner zum Bier eingeladen und genossen bereits das dritte ;-)
Sie verbrachten die Zeit auf der Terrasse, inmitten von ca. zehn Hunden, und warteten darauf dass sie jemand abholt und nach Silver City bringt. Sämi meint: "Amerika isch eifach geil, slow down take it easy ..."
Sie haben noch eine wundervolle letzte Zeit auf ihren Velos verbracht und scheinen noch immer nicht fix und fertig zu sein ...
Wie ich gesehen habe, habt Ihr treuen Blogleser die Zieletappe vor dem Bildschirm gebannt verfolgt. Ich habe es verschlafen, aber nicht aus mangelndem Interesse- ich liege nach einer Weisheitszahn- OP mit miesen Schmerzen flach.
Ich freue mich mit unseren Kämpfern, dass sie bis zuletzt durchgehalten haben und wenn ich es richtig gesehen habe, sogar als Erste das Ziel erreicht haben. Wir sind alle wahnsinnig stolz auf Euch!
Geniesst Eure letzten Tage fernab der Schweiz und freut Euch, denn was Ihr da geleistet habt, das macht Euch so rasch keiner nach ...

Stossen wir auf unsere Superbiker an- ein dreifaches Hoooooch ....

Mittwoch, 29. Juni 2011

Ich seh`den Sternenhimmel ...

Die letzten beiden Nächte haben die Biker nur 3 bzw. 4 Stunden geschlafen, das dafür unter traumhaft schönem Sternenhimmel. Es ist sehr heiss in dem Gebiet, in dem sie sich zur Zeit befinden. Auch die letzten Tage sind sie nie so weit gekommen, wie sie eigentlich wollten. Das Gelände ist steinig und immer wieder ansteigend, die Hitze ist erdrückend. So erlebten sie gestern den bisher schwersten Tag ihrer Tour.
Vorletzte Nacht ist Reto gestürzt, doch nach einer professionellen Verarztung wurde weiter geradelt. Wer sich durch eine Schlange nicht aus dem Konzept bringen lässt, lässt sich auch von einem Sturz nicht erschüttern.
Bald ist es geschafft! Hopp Jungs :-)

Montag, 27. Juni 2011

Nur eine Klapperschlange?!

Endlich gibt es wieder News von unseren Kämpfern!
Wie vorausgesagt ist dieser Teil der Strecke sehr hart und verlangt ihnen alles ab. Sie erreichen momentan die Etappenziele, die sie sich für den Abend setzen, öfters nicht. Es ist sehr warm. So warm, dass sie zwei Nächte draussen geschlafen haben. Sie fahren morgens früh los und waren gestern schon um 4 Uhr am Indiana Pass. Dieser war extrem steil, und der Weg mit Kies bedeckt, so dass sie viele Teile zu Fuss überwinden mussten.
Zmittag assen sie in Cuba, um 22.30 Uhr bekamen sie sogar noch ein Znacht bei einem Campingplatz. Wenigstens ist für das leibliche Wohl gesorgt, so dass sie bei Kräften bleiben.
Eines Abends als sie in den Bergen übernachteten, suchte Reto etwas in seinem Rucksack. Marco Costa, ihr italienischer Freund, machte ihn auf einen Lärm im Gebüsch, ca. zwei Meter neben ihm, aufmerksam. Alle starrten wie gebannt die Klapperschlange an, die sich lautstark bemerkbar machte- nur nicht Reto, der liess sich bei seiner Suche nicht stören, was für grosses Gelächter sorgte.
Es ist beruhigend, dass die Männer ihren Humor noch nicht verloren haben.
Auf der Karte sieht es so aus, als hätten sie es bald geschafft. Doch das täuscht natürlich, es soll der schlimmste Teil der ganzen Route sein und die Männer langsam ausgelaugt? Oder immer geübter und voller Ehrgeiz, je näher sie dem Ziel kommen? Es bleibt spannend!

         sowas kann doch einen echten Kerl nicht aus der Fassung bringen ;-)

Donnerstag, 23. Juni 2011

Auf den Schnee folgt die Hitze

Wieder haben die Sportler einen fantastischen Tag hinter sich gelassen. Sie fuhren lange Zeit an einem See entlang, dem Dillon Reservoir. Dieser muss so eindrücklich gewesen sein, das Landschaftsbild so malerisch, dass sich Sämi immer wieder verstohlen Tränen aus den Augen wischen musste.
Doch auf das Zückerli folgt bekanntlich die Peitsche, wenn nicht umgekehrt. Danach musste nämlich der Boreras Pass bezwungen werden, mit 3500 Meter Höhenunterschied. Der weitere Weg führte durch die Steppe Indiana Trail bis Salida, wo sie ihr Znacht assen.
Heute Morgen wollten sie wieder früh weiter, denn jetzt kommen sie in diese Regionen wo es bereits früh sehr warm ist. Hebet dure Manne!!!

Mittwoch, 22. Juni 2011

Neues von unseren Sportlern

Am Sonntag waren unsere Biker in Atlantic City, welches Sämi als "grusigs Näscht" bezeichnet. Ich nehme mal an, dass dort gar nichts los war ;-) An diesem Tag sind sie 150km geradelt, was für sie quasi ein Ruhetag bedeutet (O- Ton  der Jungs).
Tags darauf sind sie wieder 220km gefahren. Gestern haben sie Markus verfolgt, der früher aufgebrochen ist. Er musste sich eine neue Tasche kaufen. Später lag er hinter ihnen, denn er wollte dann in seinem eignenen Rhythmus weiterfahren. Doch sie haben sich wieder getroffen und als sie mein SMS verfasst haben, sassen sie bereits beim dritten Bier. Sie lassen es sich durchaus auch mal gut gehen. Recht haben sie!
Der Tag gestern war sehr hart, sie fuhren 230 km durch Regen und Schlamm und mussten 3 Stunden durch den Schnee stapfen.


Die anderen Biker die im Süden gestartet sind, haben sie bereits getroffen und sich ausgetauscht. Nun wissen sie, dass sie wohl die härteste Strecke noch vor sich haben. Denn von den 15 Personen die in Antelope gestartet sind, haben sieben wegen der Hitze aufgegeben ... Sie werden also noch recht die Zähne zusammenbeissen müssen, um das Ziel zu erreichen.
Doch es gibt natürlich auch erfreuliche Momente, etwa wenn Fans an der Strecke stehen. Unsere Männer treffen immer wieder auf Menschen, die das Rennen im Internet verfolgen und sich dann an die Strecke stellen, um die Sportler anzufeuern. Dann halten die Radler natürlich an und nehmen die Glückwünsche, und netten Worte, entgegen.
Hoffen wir dass diese Menschen sie genug aufbauen können, damit sie auch weiter durchhalten. Ich informiere sie auch immer wieder, dass hier fleissig mitgelesen und mitgefiebert wird. Dass wir fest an sie denken und in Gedanken bei ihnen sind. Vielleicht gibt ihnen das einen weiteren Motivationspush :-)

Freitag, 17. Juni 2011

Vollmondradeln Teil 2

Also, die Antwort auf meine Frage wegen des Umweges, kam prompt! Nachts wird es um die 0 Grad kalt und deshalb sind sie ins einzige Hotel der Umgebung zum Übernachten gefahren. Dafür nahmen sie die 16 Kilometer mehr gerne in Kauf.
Es geht ihnen gut, natürlich hätten sie alle wunde Popos- sorry, das war meine Frage ;-)
Gestern sind sie wieder 210 Kilometer geradelt, davon 100 Kilometer durch eine Kuhweide. Es sei ein geiles Gefühl gewesen durch 1000 Kühe zu fahren, wie Sämi dieses Erlebnis beschrieb. ;-)

Vollmondradeln

Gestern erreichte mich die Nachricht, dass unsere Männer zwei sehr lange Tage hinter sich haben. Sie haben die Helligkeit des Vollmondes ausgenutzt und sind bis morgens um 2.20 Uhr gefahren. In einem Hotelgang haben sie sich dann zur Ruhe gelegt, bis um 5 Uhr, um dann ihre Tour schon wieder fortzusetzen. In den zwei Tagen haben sie je 250 bzw. 220 Kilometer unter die Räder genommen, und wie wir auf der Karte sehen können, haben sie bald die Hälfte geschafft.
Erstaunlicherweise schwärmen sie noch immer von der fantastischen Natur, die sie geniessen und beklagen sich weder über schmerzende Waden, noch über wunde Hintern ...
Was mich auch immer etwas verwundert ist, dass der rote Faden der Route manchmal in eine ganz andere Richtung verläuft, als der blaue Weg unserer Männer. Ich werde da mal nachhaken, ob sie da Probleme mit dem Kartenlesen haben, oder sich nach etwas Essbarem umsehen ;-)
Weiter so Jungs, Ihr seid super!!!


Donnerstag, 16. Juni 2011

Noch immer ist der Genuss grösser als die Anstrengung

Unsere drei Biker radeln immer noch unermüdlich an der Spitze der Truppe. Andere würden vielleicht erste Ermüdungserscheinungen zeigen, doch unsere Jungs sind immer noch euphorisch. Sie schwärmen von der fantastischen Natur, es sei einfach der Wahnsinn. Es ist ja nicht so, dass ich erwartet hätte, dass sie aufgeben- aber langsam machen sie mir Angst ;-)
Spass beiseite ...
Sie haben auch schon schlechte Momente erlebt, das GPS war ausgestiegen und sie irrten durch hüfthohen Schnee. Doch wie gesagt, unsere Jungs lassen sich nicht unterkriegen von solchen "Lappalien". Sie sind immer noch ganz vorne dabei.
Mit der Technik haben wir allerdings alle so unsere Probleme: Sämi kann mich nicht mehr mit Voice- Nachrichten versorgen, deshalb kommen die Infos im Moment etwas spärlich. Doch auch ich kämpfe mit der Technik und habe es bis jetzt nicht geschafft, Bilder von meinem Handy auf den PC zu laden. Ich stehe anscheinend nicht alleine da mit diesem Handy und dem Problem, nützt mir nur nichts ...
Also bitte habt etwas Geduld, ich gebe noch nicht auf ;-)
Und vergesst nicht, unseren Männern weiterhin gute Gedanken zu schicken.
Alles Liebe,

Birgit

Sonntag, 12. Juni 2011

Der erste Tag

Die Gruppe unserer drei Biker hat sich vergrössert. Marco Costa aus Italien, den sie schon von der Tour durch Marokko kennen, und Lukas Aufschläger aus Bern, haben sich ihnen angeschlossen.
230km sind sie am ersten Tag geradelt und haben dabei die Weite und die Intensität dieser Natur genossen.  Rehe, Hirsche und Streifenhörnchen haben sie schon gesehen. Warnschildern, mit Bären darauf, haben sie zwar gesichtet, jedoch keinen Petz in natura gesehen. Zum Glück?!
Nur an einer Handvoll Autos und wenigen Häusern kamen sie vorbei. Dafür hatte es der Elkpass in sich: Knietiefer Schnee und viel Schlamm, eine technisch anspruchsvolle Route über den Pass, den sie jedoch mit Bravour gemeistert haben.
Abends in Sparwood angekommen, kamen sie in den "Genuss" einer Übernachtung im 5er- Zimmer. So konnten sie, hoffentlich gut ausgeruht, den zweiten Tag in Angriff nehmen.

Freitag, 10. Juni 2011

Der Startschuss

Sämi, Reto und Markus haben drei Tage, im schönen Touristendorf Banff, genossen. Es gäbe dort viele Souvenirs zu kaufen, aber wie wir bereits wissen, darf die Sportler kein unnötiges Gewicht, auf ihren Rädern, belasten. Leider hat es an zwei Tagen geregnet, doch in den trockenen Phasen konnten die Drei schon mal Stücke der Strecke in Augenschein nehmen und kleine Velotouren unternehmen.
Inzwischen waren auch andere Biker hinzugestossen, so dass ein reger Austausch unter Gleichgesinnten stattfinden konnte, sie sich nochmals ein feines Menu genehmigten und sicher das eine oder andere Bier getrunken wurde ;-)

Noch immer liegt viel Schnee oberhalb von 2000 Metern. Deshalb mussten die Routen nochmals abgeändert werden. In Kanada sind zwei Pässe davon betroffen, auch in Montana und in Wyoming gab es Änderungen. GPS und die Karten mussten angepasst werden, was für die Betreiber dieser Tour viel zusätzliche Arbeit bedeutete.
Doch nun ist der grosse Tag da und das lang ersehnte Abenteuer beginnt.

HOPP SÄMI, HOPP RETO, HOPP MARKUS

Übrigens waren unsere Sportler auch neugierig darauf, was sich bei uns im Blog so tut, und sie haben vor dem Start hier nochmals mitgelesen. Ihr seht, Eure Anfeuerungsrufe werden gehört- also hinterlasst fleissig Kommentare. Ich freue mich darüber, dass unser Blog im Moment rund 70mal täglich besucht wird. Also, weiter so- und nicht vergessen, die Tour kann verfolgt werden:
http://tourdivide.org/leaderboard

Donnerstag, 9. Juni 2011

Langsam gilt`s ernst

Unsere Radsportler sind in Kanada angekommen. Und wie uns der "Live Tracker" auf der Tour Divide Seite zeigt, stehen sie irgendwo in der Nähe von der Startposition. Sie sind hibbelig und warten darauf, endlich starten zu können.

Kurz vor ihrer Abreise hat mich Sämi noch besucht. Er sprudelte nur so über aus Vorfreude und Nervosität.
Ich erfuhr einige Dinge von ihm, die bei mir, als "Nichtsportlerin", Erstaunen auslöste. ZB. dass das Gewicht so entscheidend ist, dass die Sportler sogar bei den Zahnbürsten den Stiel abgeschnitten haben ...Sämi hat sich auch ein spezielles Zelt genäht, welches rekordverdächtige 428 Gramm wiegt. Als Ersatz für das Gestänge benutzt er das Velo auf der einen Seite, die Petflasche, die immer dabei ist, auf der anderen.

Ihm ist es wichtig, dass ich hier seinen zwei Freunden genausoviel Beachtung schenke, wie ihm. Wenn ich ihn trotzdem etwas mehr erwähne, dann liegt das nur daran, dass ich ihn persönlich kenne und von ihm mit den Infos versorgt werde. Natürlich bringen Reto und Markus die selbe Leistung und freuen sich genauso sehr auf diese Tour.

Vielleicht habt Ihr es gestern gesehen, mein Bericht über die Jungs stand im Freiämter Teil der Aargauer Zeitung.
Da die Redaktion erst nicht glücklich war mit dem Bild, welches mir Sämi geliefert hatte, machte ich mich auf die Suche nach Ersatz. Ich habe ein paar Fotos von seinem Rechner "geklaut", die ihn in Action zeigen. Leider fand ich keines, bei dem alle drei zusammen abgebildet sind. Trotzdem möchte ich Euch die Bilder nicht vorenthalten.
So, und nun drücken wir den Dreien ganz fest die Daumen!
Sämi und Reto an der Naturaid
Markus Meier
Das Zelt auf der Waage: Fliegengewicht und rekordverdächtig
Marokko unter den Rädern
Sämi, gut verpackt
Stretching gehört auch dazu
so schön kann Velofahren sein
Service und Reparaturen
unten: Reto und Sämi im Ziel